Wie macht man ein NFT?
Wie beim Kauf von NFTs braucht man auch für das Minten eines NFTs ein Kryptowallet und einen Account bei einem Marketplace. HIER findet sich einer (von vielen) Überblicken bezüglich der Marketplaces und HIER ein Twitterthread zum gleichen Thema zur Meinungsdiversifizierung. In diesem Video, das ich vor allem benutzt habe, wird der Vorgang mit Tezos auf Objkt beschrieben. In diesem Video wird der Vorgang beispielsweise mit dem Metamask Wallet und der Plattform Rarible beschrieben. Es finden sich auch für die meisten üblichen Kombinationen unkomplizierte Videotutorials.
WAS MAN BRAUCHT:
- ein Kryptowallet mit etwas Guthaben: jede Interaktion mit der Blockchain kostet eine Gebühr, das sind die sogenannten Gas Fees. Deshalb sollte man sicher stellen, dass man genug in seinem Wallet hat um das NFT minten zu können. Die Preise dafür variieren.
- man braucht einen Account auf einer Plattform, muss sich also registrieren und ein Profil anlegen.
- das digitale Objekt, das man als NFT verkaufen möchte (also Video, Foto oder ähnliches als digitale Datei, das kann meistens ein Standardformat sein wie jpg, gif oder mp4 und andere übliche Formate)
AUSSERDEM GUT ZU WISSEN:
Das Kunstwerk selbst wird nicht in der Blockchain gespeichert, sondern die Metadaten. Also der Name, eine kurze Beschreibung und ein Link, der zum Speicherort des Werks führt. Die meisten Plattformen (auch Objkt) speichern die Datei auf IPFS.
DAS ERSTE NFT: Ein Versuch mit Evie Oldham.
Da das Ziel der Recherche war abschließend ein NFT zu minten und auf einem Marketplace bereitzustellen, habe ich die Tänzerin Evie Oldham gefragt, ob sie dafür mit mir zusammen arbeiten möchte. Vorab mussten wir einige Entscheidungen treffen:
Das Objekt
Wir waren uns dabei schnell einig, dass es ein kurzes Video sein sollte, das auch als solches produziert ist und keine Aufnahme einer für den analogen Raum und ein Live-Publikum konzipierten Tanzsequenz.
Da Evie ohnehin oft mit Video arbeitet, hatte sie bereits Material, aus dem wir gemeinsam eine Sequenz ausgesucht haben, die Evie dann geschnitten und wir als gif bearbeitet haben. Das Video war durch eine Art Retro-Ästhetik bereits in einem speziellen Look und gewann durch Schnitt und gif Format eine abstraktere Wirkung.
Kryptowährung und Plattform
Was die Kryptowährung betrifft, entschieden wir uns für Tezos, eine Währung, die zum einen eher für den Verkauf erschwinglicherer NFTs genutzt wird und vor allem einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck durch geringeren Energieverbrauch hat als bspw. Bitcoin oder Ethereum.
Obwohl der Großteil der erwähnten Tänzer*innen aus dem englischsprachigen Raum, die mit NFTs arbeiten, ihre Arbeiten auf Foundation anbieten, haben wir uns gegen diese Plattform entschieden. Zum einen ist sie nicht mit Tezos kombinierbar und zum anderen werden dort vergleichsweise hohe Gebühren verlangt. Wir haben Objkt benutzt, ein Marketplace, der auf Tezos basiert und benutzerfreundlich und übersichtlich zu sein scheint. Außerdem ist er bereits sehr bekannt und vergleichsweise "alt", es gibt also zahlreiche Möglichkeiten sich bei Fragen und Problemen Hilfe und Tipps zu suchen.
Schließlich bereiteten wir gemeinsam die einzelnen Punkte vor, die beim NFT minten abgefragt werden.
Title
Description
Collection
(auf Objkt muss jedes NFT einer Collection zugeordnet sein, also einer Art Album. Man kann pro Account auch mehrere Alben haben, die nach allen möglichen Kategorien geordnet sein können. Zum Namen der Collection gehört noch ein Foto (max. 1MB) und eine Beschreibung.)
License
(Hier gibt es eine Erläuterung der verschiedenen Möglichkeiten, welche Rechte die kaufende Person mit dem NFT erwirbt)
Edition
(wie viele NFTs würden wir minten wollen)
Preis
(ein Verkaufspreis in der entsprechenden Kryptowährung)
Royalty
(welcher Prozentsatz würde bei jedem weiteren Verkauf an den Creator gehen)
Man kann diese Details, also Titel, Beschreibung etc nicht ändern wenn das NFT geminted ist. Es gibt nur die Möglichkeit das NFT zu vernichten (durch die Funktion "Burn NFT") und es neu zu minten, was wieder mit Gebühren (wenn auch geringen) verbunden ist.
Für die inhaltlichen Aspekte, also den Namen, die Beschreibung und einen weiteren Namen für die Collection konnten wir schnell gemeinsam Lösungen finden. Für die Edition einigten wir uns auf fünf und für die License auf No License um das Werk so gut wie möglich vor Weitergebrauch zu schützen. Evie war wichtig, dass ihr Name bei jeder Aktion mit dem NFT weiterhin erscheint. Während viele NFT Artists ausschließlich unter ihrem digitalen Namen agieren und oft auch nicht mit Klarnamen bekannt werden wollen, wollte sie ihr digitales Schaffen mit ihrer analogen Arbeit in Verbindung bringen. Wir entschieden also, dass ihr Name im Titel erscheinen soll, der auch auf der Blockchain gespeichert wird.
Der tatsächliche Vorgang des Minting lief sehr unkompliziert und ziemlich genau so wie in dem oben verlinkten Video erklärt. Es zeigte sich schnell, dass wirklich jede Interaktion mit der Blockchain Gebühren kostet, die sind aber äußerst gering (meistens 0,000x Tezos) und werden jedes Mal auf dem parallel zu öffnenden verknüpftem Wallet angezeigt.
Das Gif aus Evies Video „Misplaced Memories“ gibt es jetzt also HIER auf objkt.com zu kaufen.
WAS MAN DARÜBER HINAUS VOR DEM MINTEN BEDENKEN UND EVENTUELL EINBAUEN KANN:
- eine Vorschau, z.B. ein Foto in geringerer Qualität oder ein Standbild aus dem Video
- Perks, also ein besonderer Vorteil oder ein Bonus, der nur dem/der Besitzer*in des NFTs zusteht. Das könnten bspw. Vorrechte auf Ticketverkauf sein, Premierenkarten, ein persönlicher Brief des/der Creators usw. Da das oft Rechte oder Benefits sind, die man nicht unendlich weiterführen möchte, falls das NFT weiterverkauft wird, ist es auch möglich festzulegen, dass die Perks nur der ersten Person, die das NFT kauft, zustehen. Diese Zusatzvorteile können in der Beschreibung festgelegt werden.
- es gibt auch andere Verkaufsmöglichkeiten, bspw. mit einer Auktion oder einer Dutch Auktion.
- es ist möglich das eigene Tezosprofil zu customizen, indem man es mit dem eigenen Social Media Account verknüpft, was für den Verkauf und die eigene Online-Präsenz Sinn machen kann